Was Friseur so hört…
Kundin zum Friseur:
„Das bin doch nicht ich!“
Welcher Friseur hat diesen Satz noch nicht gehört. Er drückt aus, welchen großen Einfluss die Frisur eines Menschen auf sein Erscheinungsbild hat. Ich möchte mich jetzt nur der positiven Seite dieses Satzes widmen, wenn aus dem Aschenputtel eine Prinzessin geworden ist.
Menschen sind Gewohnheitstiere, sie haben die Fähigkeit sich abzufinden. Nur, wer möchte Geld für eine „Abfindungsfrisur“ bezahlen? Ein guter Friseur wird sich die Haare und ihre Beschaffenheit, ihre Wuchsrichtung, die Kopfform genau anschauen. Anschließend wird er versuchen, den Zweck der Frisur zu ergründen, ist er pragmatischer oder emotionaler Natur? Oder soll die Frisur das Beste aus beiden Welten verbinden?
Als ich vor ein paar Tagen diesen Satz hörte, beklagte sich eine Kundin über ihre widerspenstigen Haare, die gerade morgens in alle Richtungen sterzen würden. Die Haare glatt, mit strengem Pony erinnerte sie mich ein bisschen an Andrea Sachs aus „Der Teufel trägt Prada“ vor ihrer Verwandlung. Im Waschbecken wurden aus den „glatten“ Haaren Naturlocken sondergleichen.
Nach einem Antischwerkraftschnitt, nach Kneten statt Kämmen und einer Umgestaltung des Ponys war aus bieder romantisch geworden. Vielen Dank für die versuchte 10-Sterne-Bewertung bei Google, aber das war nur Handwerk. Jeder gelernte Friseur hätte das genauso hinbekommen.